Edelfäule
Im Grunde genommen ist Edelfäule eine Art von Schimmel, die die Trauben befällt. Daher ist klar, dass in der meisten
Zeit des Jahres jede Art von Schimmel an den Trauben für den Winzer natürlich unerwünscht ist, da er die Ernte verderben könnte. Man spricht dann, wenn Schimmel nicht durch besondere Umstände zur Edelfäule wird von der Rohfäule.
Die Edelfäule hingegen zeichnet sich dadurch aus, dass reife Trauben vom Grauschimmel befallen werden (auch bekannt als
Edelfäulepilz oder Botrytis Cinerea), der die Beerenhaut durchwächst und sie porös macht, wodurch das in den Beeren enthaltene Wasser langsam verdunstet, so dass die Beeren schrumpfen und kleiner werden. Auch wenn dies nicht
sehr appetitlich klingt und auch nicht so aussieht ist die Edelfäule keineswegs ein Schimmel, der die Beeren verdirbt – vielmehr sind die aus ihnen gewonnenen Moste außerordentlich konzentriert und weisen einen hohen
Zuckergehalt auf. Daher eignen sie sich besonders für die Produktion von hochwertigen,
edelsüßen Weinen wie Auslesen oder Beerenauslesen.
Da Edelfäule zu einem höheren Zuckergehalt im Wein führt ist sie natürlich nicht bei jeder Art von Wein erwünscht –
man kann aus edelfaulen Beeren keinen trockenen
Weißwein keltern, und auch bei
Rotweinen ist selbst diese Art der Fäule meist unerwünscht.