Wein und Gesundheit
Die Gesundheit ist mittlerweile für
viele Menschen ein sehr wichtiger Aspekt ihres Lebens. Man sollte eigentlich meinen, dass sie das schon immer war – da sie ja schließlich die Voraussetzung für ein angenehmes Leben ist – doch genießt sie natürlich in den
letzten Jahren noch einmal besondere Aufmerksamkeit, da man bemüht ist, die Zusammenhänge zwischen vielen Aspekten des Lebens und der Gesundheit zu entdecken.
Experten sind sich einig, dass die Ernährung ein phänomenal wichtiger Bereich ist, der der Gesundheit
zu- und abträglich sein kann; fettreiche, nährstoffarme Ernährung ist so schädlich wie eine ausgewogene Ernährung gesundheitsfördernd ist.
Wein sagt man in Bezug auf die Gesundheit oft legendäre Kräfte nach. Wer kann sich nicht an einen
95-Jährigen erinnern, der als sei Geheimnis für seine lange Gesundheit die Angewohnheit angab, jeden Tag ein Glas Wein zu trinken?
Kritiker sagen, dass man einem Menschen, der so lange mit einer guten Gesundheit gesegnet war
natürlich jedes Geheimrezept glauben würde – und wenn er erklären würde, dass es am gezielten Genuss von einem großen Steak jeden Tag liegt. Dennoch hat man in der Medizin viele Anstrengungen unternommen, um die Zusammenhänge
zwischen Gesundheit und Wein aufzuklären.
Für den Laien ist es nicht unbedingt einfach, aus der Flut von Erkenntnissen aus dem
Gesundheitsbereich das herauszufinden, was für ihn bedeutsam ist. Frei nach dem Motto “Traue einer Statistik, die du nicht selbst aufgestellt hast” kann man sagen, dass es sicherlich wichtige Erkenntnisse gibt, dass aber auch
in der Medizin scheinbar die “Meinungsforschung” eventuell groß geschrieben wird – sonst hätte sich doch zum Beispiel die Legende über die nicht schädigende Wirkung des Rauchens kaum über Jahrzehnte halten können.
Der Weintrinker steht nun vor einem ernsthaften Problem. Wie sieht es mit den Erkenntnissen der
Forscher in Bezug auf Wein aus?
Sicher, auf vielen Seiten zu diesem Thema liest man gerade im Internet, dass die positive Wirkung
mäßigen Weingenusses konkret bestätigt worden sei; vollmundig wird oft auch angegeben, dass gleich eine Reihe von Studien zu diesem Ergebnis gekommen sei. Verhält es sich mit dem Wein hier etwa auch zweifelhaft?
Nun ja, auch wenn die letzte Gewissheit in diesem Zusammenhang sicherlich nur ihr eigener Körper
geben kann, so scheint es doch so zu sein, dass bewusster und mäßiger Weingenuss in der Tat nicht nur keinen negativen Einfluss auf den Körper, sondern gesundheitsfördernde Wirkung hat (wenn man von der Gefahr eines eventuell
auftretenden Gewohnheitsalkoholismus absieht).
Es gibt aber auch verschiedene Lebensumstände, die den Weingenuss weniger zuträglich machen.
Bestimmte Medikamente zum Beispiel vertragen sich nicht mit Alkohol und also auch nicht mit Wein; ebenso ist natürlich eine Schwangerschaft und die darauf folgende Stillzeit keine Phase des Lebens, in der man auf die
gesundheitsfördernde Wirkung von Wein pochen sollte. In dieser Hinsicht unterliegt Wein – bei allen besonderen Vorzügen, die ihm eigen sind – den gleichen Beschränkungen wie jede andere Art von Alkohol.