Wein - Weine

Beaujolais Primeur

Der Name Beaujolais Primeur ist spätestens seit eine weitreichende Kampagne eines bekannten Logistikunternehmens so ziemlich jedem Weinfreund in Deutschland ein Begriff. Dieser Wein ist – nicht nur bedingt durch seinen Ruf und die besondere Art des Vertriebs – einerseits eine Legende unter den Weinen, wird aber gleichzeitig von echten Kennern oft nur belächelt.

Da es sich beim Primeur nicht nur um eine Rebe, sondern streng genommen um eine Weinsorte handelt ist seine Aufzählung unter den Rebsorten natürlich eigentlich fehl am Platze. Dennoch sollte man als Weinfreund auch über diesen besonderen Wein Bescheid wissen und ihn einordnen können, weshalb wir ihn dennoch in unsere kleine Sammlung aufgenommen haben.

Wichtig zu wissen ist in den Bezug auf den Beaujolais Primeur, dass seine besondere Bedeutung auf einer Sonderregelung beruht, die die Winzer 1951 für diesen Wein erstritten haben. Seitdem darf der Wein am dritten Donnerstag im November angeboten werden, wodurch er den ersten Wein des Jahres darstellt – daher auch der Name “Primeur”.

Er zeichnet sich durch eine besondere Frische und Leichtigkeit aus, die auf das kurze Gärverfahren von nur vier Tagen zurückzuführen ist. Die frühere Unterteilung in Beaujolais und Beaujolais-Villages, die bis vor einigen Jahren noch gültig war wird mittlerweile nicht mehr vorgenommen, weshalb Beaujolais Primeur die korrekte Bezeichnung für jeden Wein dieser Art ist.

Kritik am Primeur wird immer wieder geübt, weil er durch die hohe Nachfrage mehr und mehr den eigentlich hochwertigeren Beaujolais zu verdrängen droht. Mittlerweile verwenden die Winzer der Region ungefähr zwei Drittel auf die Produktion des Frühweines, während nur noch ein Drittel für den klassischen Wein übrig bleibt – der sich durch das abnehmende Angebot nicht gerade besser verkauft.

Bei aller Kritik ist Beaujolais Primeur aber ein wohlschmeckender und belebender Wein, den zu probieren sich durchaus lohnt.